ELSA-Exkursion auf das Himmelreich und in das Heimatmuseum Wattens
Am 22. Juni 2024 wanderten Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen von Wattens auf das Himmelreich, eine bemerkenswerte Anhöhe in der Nähe des Ortes. Die Aussichtskanzel am ehemaligen Steinbruch bot einen guten Überblick über das Inntal und die Marktgemeinde Wattens. Angesprochen wurden vor allem die Talgenese (Eiszeitmorphologie, Schwemmkegel), Siedlungsgenese und die aktuelle wirtschaftliche Situation im Planungsverband 20.
Der biologische Teil der Exkursion beschäftigte sich mit den vor Ort befindlichen Gewächsen mit besonderer Berücksichtigung der Blütenpflanzen. An der Ausgrabungsstätte selbst findet sich auch ein Mosaik von Trockenstandorten, Fettwiesenelementen und Trittflur. Mit anderen Worten: kleiner Hügel – große Vielfalt.
Das Himmelreich ist überdies eine der bemerkenswertesten archäologischen Stätten Nordtirols und für die Frühgeschichte des Landes von außerordentlicher Bedeutung. Von 1953-1955 erfolgten Grabungen auf der Hügelkuppe. Dabei wurden die Reste eines großen bäuerlichen Gehöfts entdeckt. Das aus fünf Hauptgebäuden und zwei Nebengebäuden bestehende Ensemble war mit einem steinernen Ringwall umgeben und besaß eine rund 10m tiefe Zisterne. Die Anlage dürfte im 4. Jh. v.Chr. errichtet worden sein und wurde bis in das späte 1. Jh. v.Chr. benutzt. Sie wurde durch einen Brand zerstört. Die (vorrömerzeitlichen) Fundstücke vom Himmelreich werden der sogenannten Fritzens-Sanzeno Kultur, einer archäologischen Kulturgruppe der Eisen- bzw. La-Tène-Zeit im Alpenraum, zugeschrieben (500 v.Chr. – 15. v.Chr.). Sie befinden sich im Heimatmuseum in Wattens. Ein Besuch des Museums stand am Nachmittag auf dem Programm.